Als ich mich des heutgen Morgens zur Arbeit begab, begegnete mir auf
der Strasse ein orientalischer Fahrradfahrer. Als unsere Wege sich
kreuzten, lächelte er plötzlich mit heitrer Freude, als ob wir uns
gekannt hätten, und fragte mich: "Na, Kollege, lebste auch noch?".
"Ja", antworte ich sinngemäss, doch er wahr schon hinter alle Häuser
(denn Berge bleiben unserer Stadt nach vermessungstechnischen
Bestimmungen verwehrt).
Was er wohl mit diesem Satz gemeint hatte? Ich schwanke nun zwischen
zweierlei Möglichkeiten.
1. Einerseits könnte es eine Begrüssungsfloskel sein, so wie "Eh, wos
gehtn ab, Alder?"
2. Andrerseits jedoch könnte man zu seiner Aussage folgende Analogie
aufstellen: "Hunde, wollt Ihr ewig leben?"
Ich bevorzuge die erste Möglichkeit, wenn auch zu dem Zeitpunkt unsrer
Begegnung mir nichts abgegangen war. Zumindest, habe ich's nicht
vernommen noch empfunden. Ich vermisse jedoch einen Mantelknopf.
Womöglich hatte er ihn gemeint.
Nein, das waren die coolen vm-people und... Microsoft (zu dessen Fan ich geworden bin im Laufe der Geschichte).
Zunächst einmal kam dieses Päckchen.
(Vielleicht ist auch die Briefmarke signifikant?)
Darin lag eine Botschaft:
Und auch... hmm... was ist denn das? Ein Schmuckpoliertuch???
Aber das beste kam noch. Eine schwarze Schatulle. Und drin...
Mit echter Gravur des ominösen Codes: "AAB", na Sie wissen schon.
Und zwar ein echtes Silber!
Dazu kann ich nur sagen:
"Danke, gleichfals, vm-people (und Microsoft)",
es waren sehr spannende Wochen, es war ein sehr gelungenes Abenteuer. Und für dieses grossartige Geschenk. Er wird sofort den Ehrenplatz in meinem (noch) kleinen ARG-Museum finden - zwischen dem seltsamen Geschenk von Ariadne, beweglicher Cloverfield-Karte und Slusho-Sweatshirt.
Ich bin keineswegs ein Voyeur, aber die Szene im Haus gegenüber habe
ich immernoch vor den Augen: eine Nachbarin (eine äußerst ältere Dame)
stand auf dem Balkon und versuchte die Tauben zu verjagen. Die Tauben
sassen auf der äußeren Fensterbank diagonal links über dem Balkon der
Nachbarin und ahnten nichts schlimmes.
Daher nahm die Nachbarin diesen langen kuscheligen
Türstopper-Energiesparer mit dem Kopf einer Katze und dem langen
extremitätslosen Körper eines Pythons (in Baumarkten erhältlich) und
schwenkte damit wie mit einem Lasso durch die Gegend. Ich dachte in
diesem Moment an eine antike Göttin. Die Tauben wohl auch, daher
suchten sie das Weite.
Die Hilfe von Google-Mail hat mich auf eine melancholische Stimmung gebracht.
Als ich eine Email bekam, stand neben meiner E-Mail-Adresse folgendes kleingschrieben:
Ich wusste natürlich, dass es meine Adresse war, aber ich wollte auch mehr erfahren.
So folgte ich dem Link und kam zur Hilfe-Seite von Google-Mail.
Dort stand geschrieben:
Erhalt der E-Mail einer anderen Person
Es gibt drei häufige Gründe dafür, dass Sie die E-Mails einer anderen Person erhalten. Bitte wählen Sie die auf Ihre Situation zutreffende Beschreibung aus.
Ihre Adresse ist der einer anderen Person ähnlich, beinhaltet aber mehr oder weniger Punkte (.).
Ihre Adresse ist nicht aufgeführt.
Sie erhalten Spam, die nicht an Sie adressiert ist.
Wie bitte? Und der wohl am wenigsten relevante, der unwahrscheinlichste Grund, dass ich doch der richtige Empfänger sei?
Was ist denn hier gemeint mit der E-Mail einer anderen Person? Die mir geschrieben hat? Oder sei ich nicht der Richtige für diese schreibende Person? Oder bin ich sozusagen der Überflüssige, einer, der eigentlich keine Mails bekommen sollte, aufgrund seiner/meiner Nichtigkeit. Mich gibt es praktisch gar nicht, und alle Emails, die ich bekomme, sind eigentlich an alle möglichen adressiert, aber nicht an mich...
die hugeligen sind des sandes
die schneesamen sind rar
so wundersam auch anders
geschieht es seltsam gar
bewegen sich durch wolken
die eisernen gedanken
empor herunter munter
um mein gemüt zu stören